Mit Teamgeist die begehrte Leistungsspange errungen
34 Gruppen gingen in Bad Oeynhausen an den Start – 246 Leistungsspangen verliehen

Die Kurstadt Bad Oeynhausen war am vergangenen Sonnabend das Ziel für rund 300 Jugendfeuerwehrmitglieder aus ganz Nordrhein-Westfalen. 34 Jugendfeuerwehrgruppen nahmen am Schul- und Sportzentrum an der Abnahme der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr teil und stellten ihre Leistungsstärke unter Beweis. Die Abnahmeprüfung der Leistungsspange soll der Höhepunkt für jedes Jugendfeuerwehrmitglied in der Jugendfeuerwehrzeit sein. Sie ist die wichtigste und höchste Auszeichnung, die Mädchen und Jungen in ihrer Jugendfeuerwehrlaufbahn erreichen können. Die Bewerber müssen zwischen 15 und 18 Jahre alt sein und sich mindestens ein Jahr in der Gemeinschaft der Jugendfeuerwehrgruppe bewährt haben. Die beliebte Auszeichnung soll auch als Dank und Anerkennung für die Bereitschaft, Dienstfreudigkeit und den Einsatz in der Jugendfeuerwehr verliehen werden. Der Erwerb der Leistungsspange erfordert Können, feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen, Geschicklichkeit und Disziplin. Nicht der Einzelne steht bei diesem Wettbewerb im Vordergrund, sondern die Gruppe als Zusammengehörigkeit muss die Leistungen erbringen. Der Ältere hilft dem Jüngeren und der Stärkere den Schwächeren. Nur mit Teamgeist und Kameradschaft kann gemeinsam die Leistungsspange errungen werden. In beeindruckender Weise zeigte dies auch die Jugendfeuerwehr aus Solingen, die die weiteste Anreise hatte. „Wir haben uns um 05.00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus getroffen, um pünktlich in Bad Oeynhausen anzukommen“ berichtete die Gruppenführerin Carolin Richter. Die Jugendfeuerwehr hatte bereits vor 14 Tagen an einer Abnahme der Leistungsspange teilgenommen. Da allerdings Marco Vinciguerra nicht antreten konnte, hatte sich die Gruppe auf den langen Weg in den Kreis Minden-Lübbecke gemacht, um ihm ebenfalls den Erwerb der Leistungsspange zu ermöglichen. „Wir wollten unbedingt, das auch Marco die Leistungsspange erhält“ so Carolin Richter.
Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Peer Grieger aus Bielefeld sowie Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Borgstaedt freuten sich, dass innerhalb der letzten fünf Jahre bereits zum dritten Mal eine Abnahme der Leistungsspange in Bad Oeynhausen stattfinden konnte. Stadtjugendfeuerwehrwart Frank Wüstneck und sein Helferteam hatten in bewährter Weise das Sportzentrum perfekt hergerichtet, um den Teilnehmern trotz des regnerischen Wetters einen reibungslosen Ablauf der fünf Disziplinen zu gewährleisten.
Dazu gehörte das Vortragen eines Löschangriffes mit Saugschläuchen nach der Feuerwehrdienstvorschrift als Trockenübung. Bei der Schnelligkeitsübung musste unter dem Kommando des Gruppenführers eine Schlauchleitung ohne Verdrehungen in einer Mindestzeit von 75 Sekunden ausgelegt und gekuppelt werden. Beim Kugelstoßen galt es, mit allen neun Gruppenmitgliedern eine Kugel insgesamt 55 Meter weit zu stoßen. Das Durchlaufen einer Strecke von 1.500 Metern durch alle neun Angehörigen der Gruppe in beliebig einzuteilenden Teilstrecken erforderte der Staffellauf. Der letzte Läufer musste das Ziel spätestens nach 4 Minuten und 10 Sekunden erreicht haben. Als letzte Disziplin stand die Beantwortung von feuerwehrtechnischen und allgemeinen Fragen auf dem Programm. Für all diese Aufgaben gab es Punktevorgaben, die von den Jugendfeuerwehrgruppen erreicht werden mussten.
Das Auftreten und Verhalten der Mannschaft während der Prüfungen spiegelte sich in der Eindrucksbewertung wieder, die ebenfalls in die Gesamtwertungmit einfloss. Für die Bewertung der Gruppen waren die Wertungsrichter aus Minden-Lübbecke zuständig, die für alle Teilnehmer eine faire und ordnungsgemäße Beurteilung vornahmen.
Bei der abschließenden Verleihung konnte Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Borgstaedt auch die stellvertretende Bürgermeisterin Helke Nolte-Ernsting, Kreisbrandmeister Michael Schäfer sowie seinebeiden Stellvertreter Thomas Podschadly und Gerhard Lohmeier und den Wehrführervon Bad Oeynhausen, Erwin Harbsmeier begrüßen. In ihren Grußworten dankten Frau Nolte-Ernsting und Michael Schäfer den Jugendlichen für ihren tollen Einsatz und ihr großes Engagement in der Jugendfeuerwehr. Der Abnahmeberechtigte Peer Grieger konnte dann schließlich zur Freude der Jugendfeuerwehrmitglieder die begehrten Leistungsspangen verteilen. Eine Gruppe erreichte die erforderliche Punktzahl leider nicht und muss im kommenden Jahr erneut antreten. Insgesamt konnte die Auszeichnung aber an 246 Mädchen und Jungen ausgehändigt werden.

Eine besondere Ehrung hatte Peer Grieger dann auch noch für die Kameraden Frank Wüstneck aus Bad Oeynhausen und Axel Kammann aus Pr. Oldendorf parat. In Anerkennung für ihre Verdienste und ihr besonderes Engagement für die Jugendfeuerwehr erhielten sie die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Nordrhein-Westfalenin Silber.

Fotos und Bericht: Torsten Fischer

Stemwede, d. 19.09.2016