Am 17.03.2018 fand in der Ilexhalle der Gesamtschule Hüllhorst der Kreisjugendfeuerwehrtag 2018 statt.
Die mehr als 1.000 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehren des Kreises Minden-Lübbecke haben einen neuen Kreisjugendfeuerwehrwart. Horst Beckemeier aus Petershagen wurde von Kreisbrandmeister Michael Schäfer zum neuen „Kapitän“ ernannt und übernahm das Steuerrat von Thomas Borgstaedt aus Pr. Oldendorf, der sechs Jahre lang an der Spitze der Jugendfeuerwehren des Mühlenkreises gestanden und für die Geschicke und Belange im Kreisgebiet verantwortlich gewesen war. Zuvor hatte Borgstaedt sich bereits drei Jahre lang als stellvertretender Kreisjugendwart für die Jugendarbeit eingesetzt. Somit standen die Verabschiedung und der Dank für die geleistete Arbeit im Mittelpunkt des Kreisjugendfeuerwehrtages in der Ilex-Halle in Hüllhorst.
Thomas Borgstaedt freute sich, noch einmal zahlreiche Gäste beim Jahresrückblick begrüßen zu können.
Neben dem stellvertretenden Landrat Reinhard Wandtke, Kreisdirektorin Cornelia Schöder, dem Bundestagsabgeordneten Achim Post, Bürgermeister Bernd Rührup waren auch weitere Kreisjugendfeuerwehrwarte aus dem Regierungsbezirk Detmold sowie Frank Muhmann vom Vorstand der Landesjugendfeuerwehr NRW dabei. Borgstaedt dankte seinen beiden Stellvertretern Sonja Mehnert und Sebastian Gongoll sowie den Stadt- und Gemeindejugendfeuerwehrwarten und auch dem Kreisbrandmeisterteam für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Mit den Worten „Ich habe fertig, es war mir eine Ehre – macht es gut“ verabschiedete er sich bei den Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren.
Im Namen des Kreises bedankte sich Reinhard Wandtke für das gezeigte Engagement und den damit verbundenen Zeitaufwand von Thomas Borgstaedt. „Nachdem das Schiff „Kreisjugendfeuerwehr“ in bewegtes Fahrwasser geraten war, haben Sie 2012 Verantwortung übernommen und das Schiff zielstrebig und mit hohem ehrenamtlichen Einsatz wieder in ruhiges Gewässer gesteuert“ so der stellvertretende Landrat. Er freute sich, dass mit Horst Beckemeier ein erfahrener Jugendwart die Leitung übernimmt und auf hohem Niveau weiterführen wird. Er wies darauf hin, dass Jugendfeuerwehr für Werte wie Kameradschaft, Teamgeist, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit stehen, die in der heutigen Zeit nicht immer unbedingt selbstverständlich sind. „Mädchen und Jungen, die in der Jugendfeuerwehr aktiv sind, kommen mit sich und anderen zurecht und wer sich von Jugend an in der Feuerwehr engagiert, hat fast immer eine gute persönliche und berufliche Perspektive“ richtete er lobende Worte an die Jugendfeuerwehrmitglieder. Der neue Kreisjugendfeuerwehrwart Horst Beckmeier bedankte sich bei seinem Vorgänger für die geleistete Arbeit. „Du hast viel Zeit geopfert, damit das große Feuerwehrschiff nicht ins Schlendern kommen wird. Und du hast immer mehr als deine Pflicht getan, ich weiß, dass die Feuerwehr ein Teil deines Lebens ist und dass es dir auch schwer fällt, die Kommandobrücke zu verlassen. Jetzt geht der Kapitän von Bord. Aber du hinterlässt ein robustes Deck mit einer intakten Mannschaft“ so Beckemeier. Für die Zukunft wünscht sich Beckemeier von den verantwortlichen Funktionsträgern aus der Feuerwehr und Politik „Mitarbeit – Mitverantwortung – Mitgestaltung“. Nur miteinander könnte man weiterhin eine gute Jugendarbeit leisten.
Frank Muhmann vom Landesvorstand sowie Kreisbrandmeister Michael Schäfer hatten für den ausscheidenden Thomas Borgstaedt noch zwei Überraschungen parat. Für seinen langjährigen Einsatz für das Feuerwehrwesen und insbesondere für die Jugendfeuerwehr wurde er mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr NRW in Gold und mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze ausgezeichnet.
Weiterhin wurden Marc Stange, Dennis Espenhan und Thorsten Berger mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr NRW in silber sowie Andrea Dresing, Nadine Zenkner und Florian Mech mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr NRW in bronze ausgezeichnet. Stellvertretend für das DRK Pr. Oldendorf erhielt Heiko Klawuhn die Floriansmedallie der Jugendfeuerwehr NRW.
Über die durchgeführten Kreiswettbewerbe im vergangenen Jahr berichtete der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Sebastian Gongoll. Beim Kreispokal in Petershagen-Ort, beim Spiel ohne Grenzen in Minden-Haddenhausen und beim Orientierungswandern in Minden-Meißen hatten die Nachwuchsbläuröcke ihr Können unter Beweis gestellt. Aus den drei Wettbewerben wurde auch wieder ein Kreismeister ermittelt. Die drei Jugendfeuerwehren, die bei allen Kreisveranstaltungen die meisten Punkte gesammelt und sich am besten platziert hatten, wurden mit Pokalen und einer Urkunde sowie mit einem Geldpräsent ausgezeichnet. Besonders erfolgreich waren im vergangenen Jahr wieder die Stemweder Jugendfeuerwehren. Bei der anschließenden Pokalübergabe ging der Wanderpokal des Landrates an die Jugendfeuerwehr Stemwede/Haldem-Arrenkamp, die bereits zum neunten Mal Kreismeister wurde. Den zweiten Platz belegte die Nachbarjugendfeuerwehr aus Drohne-Dielingen. Und der Pokal für den 3. Platz ging an die Jugendfeuerwehr Petershagen/Gorspen-Vahlsen.
Auch auf Landes- und Bundesebene trugen sich die beiden Stemweder Gruppen in die Siegerlisten ein. Die Gruppe Drohne-Dielingen als Landesmeister und Haldem-Arrenkamp als Vizelandesmeister hatten sich gemeinsam für die Deutschen Meisterschaften in Falkensee in Brandburg qualifiziert. Dort kam der Nachwuchs aus Haldem-Arrenkamp auf den hervorragenden 4. Platz und Drohne-Dielingen auf den 10. Platz. Die besten 30 Gruppen aus ganz Deutschland hatten teilgenommen.
Abgerundet wurde der Kreisjugendfeuerwehrtag mit musikalischer Begleitung einer jungen Band aus Hüllhorst – vielen Dank dafür!
Daten und Fakten:
Im Kreis Minden-Lübbecke gab es zum 31.12.2017 62 Jugendfeuerwehren, die sich auf elf Städte und Gemeinden aufteilten.
Die Mitgliederzahl ist um 16 Jugendfeuerwehrmitglieder auf 1.028 gesunken (766 Jungen und 262 Mädchen) . Der Mühlenkreis gehört damit zu den mitgliederstärksten Jugendfeuerwehren im Land Nordrhein-Westfalen.
146 Jungen und 62 Mädchen wurden 2017 in die Jugendfeuerwehr neu aufgenommen und 7 Jungen und 3 Mädchen wurden aus anderen Jugendfeuerwehren übernommen.
Dem standen allerdings auch 160 Austritte gegenüber.
In die aktive Wehr wurden erfreulicherweise 61 Jungen und 13 Mädchen übernommen und verrichten nunmehr ihren Dienst in den Löschgruppen.
Von allen Jugendfeuerwehren im Kreisgebiet wurden insgesamt 9.888 Dienststunden geleistet.
Von den Jugendfeuerwehrwarten und Betreuern des Kreises wurden zusätzlich für die Vorbereitungen der Dienste, die eigene Ausbildung, die Arbeit auf Gemeinde-, Kreis- bzw. Landesebene insgesamt 18.492 Stunden neben dem Dienst in der aktiven Wehr geleistet.
Bericht und Fotos: Torsten Fischer
Bild und Text ergänzt von Sonja Mehnert